Oft kommt es vor, dass Männer in der Kennenlernphase oder auch später irgendwann einmal weniger schreiben und sich zurückziehen. Zuerst ist der Kontakt regelmäßig und nah, es läuft super. Dann beginnen Frauen sich oft sicher zu fühlen. 

Doch irgendwann kann es passieren, dass der Kontakt von seiner Seite aus immer weniger wird. Es entsteht große Unsicherheit: Habe ich was falsch gemacht? Wie verhalte ich mich, wenn er sich distanziert?

Was ist passiert, dass er nicht mehr so oft schreibt?

In den allermeisten Fällen, liegt ein Nachlassen des Kontakts und Interesses daran, dass die Frau aufgrund seiner Initiative am Anfang ein gewisses Sicherheitsgefühl entwickelt hat. Da er begeistert und engagiert war, hat sie sich langsam eingelassen, Gefühle entwickelt und angefangen zu vertrauen, dass es so weitergehen wird. Nichts daran ist unbedingt falsch. Doch meistens gehen damit zwei Probleme einher:

Er spürt, dass er sie „im Sack hat“

Männer spüren unsere Energie, und genauso spürt ein Mann, wenn er sich nicht mehr bemühen muss, weil er sie „im Sack hat“. Es ist immer ein Problem, wenn eine Frau sich für einen Mann entschieden hat, bevor er sich für sie entschieden hat. Denn dann ist die Jagd für ihn vorbei, es gibt keine Herausforderung mehr zu meistern für ihn.

Und damit meine ich einfach nur, wenn eine Frau nicht mehr ergebnisoffen an die Sache herangeht, nach dem Motto „may the best man win“. Sondern sich insgeheim wünscht, dass es mit einem bestimmten Mann klappt.

Sei es, weil sie ihn besonders toll findet oder einfach, weil ihr Wunsch nach einer Beziehung so stark ist. Wenn eine Frau nicht auf die feminine Weise datet passiert das viel zu häufig, was erklärt, warum das Interesse von Männern oft nachlässt. Doch Frauen können lernen, dass das nicht passiert.

Sie fängt automatisch an, mehr Kontakt zu initiieren

Weil er ihr eben nicht mehr egal ist und sie sich wünscht, dass es klappt mit ihm, ist sie emotional mehr investiert als er. Für Männer kommt der Punkt, an dem sie sich wirklich für eine Frau entscheiden oft erst sehr viel später. Nach Monaten, nicht Wochen.

Weil sie emotional involviert ist, fängt eine Frau oft an, mehr den Kontakt zu suchen und mehr auf ihn zuzugehen, als er. Damit fängt sie (unterbewusst) an, die Beziehung zu kontrollieren: Weil sie sich mehr Kontakt von ihm wünscht, fängt sie an, ihrerseits mehr Kontakt zu initiieren.

Doch Männer spüren das und hassen es kontrolliert zu werden. Zudem ist Kontrolle ist eine männliche Eigenschaft, damit ist die Frau nicht in der weiblichen Rolle und das führt zu gegenseitiger Abstoßung anstatt Anziehung.

Wenn die Frau langsam mehr auf ihn zugeht, als er auf sie gerät die Beziehung zunehmend in Schieflage: Er muss sich nicht mehr so bemühen. Das fällt zu Anfang nicht so auf, es ist ein schleichender Prozess. Doch irgendwann wird es zum Problem. Denn in der Anfangsphase aber auch noch danach sollte immer der Mann die treibende Kraft sein, nicht die Frau.

Das ist oft schwer, weil es für uns Frauen viel mit aushalten und warten zu tun hat. Ängste kommen hoch – was ist, wenn er sich nicht mehr meldet? Was, wenn ich nicht genug Interesse gezeigt habe, und er sich deswegen zurückzieht? Damit verbundene Themen wie emotionale Abhängigkeitsmuster, Verlustängste usw. machen es umso schwieriger.

Es ist wichtig, sich mit den aufsteigenden Ängsten und Befürchtungen selbst auseinanderzusetzen, anstatt darauf zu reagieren und danach zu handeln.

Soll ich ihn darauf ansprechen, warum er plötzlich weniger schreibt?

Nein, auf keinen Fall. Er ist dir zu nichts verpflichtet, wenn ihr keine Beziehung habt. Daher kommt jede Nachfrage besitzergreifend, kontrollierend und fordernd an. Das macht Druck. Und auf Druck reagieren Männer immer mit Rückzug.

Er schreibt weniger, weil er nicht das Bedürfnis danach hat. So einfach ist es und das zeigen bereits seine Taten, dazu musst du ihn nicht darauf ansprechen. Das Bedürfnis dir mehr zu schreiben kannst du nicht durch Worte und Gespräche wieder erwecken. Es geht nur durch Energie und Anziehung, die du mit deinem Verhalten und nicht durch Diskussionen erweckst.

er schreibt weniger als am Anfang
Foto von Aleksandra Sapozhnikova auf Unsplash

Er schreibt weniger als am Anfang, was du tun kannst

Handle kontraintuitiv und tue nicht mehr - sondern weniger

Die Devise für dich als Frau heißt auf jeden Fall nicht mehr tun. Lass ihn kommen. Immer wenn wir merken, dass ein Mann weniger schreibt als am Anfang oder anderweitig nachlässt, wollen wir automatisch mehr tun, um wieder Nähe herzustellen. Doch damit fängt ein Teufelskreis an: Er muss immer weniger tun, weil der Kontakt durch sie aufrechterhalten wird.

Stattdessen: Matche sein Verhalten und tu du ebenfalls weniger. Sodass er gezwungen ist, aktiv zu werden, wenn er den Kontakt nicht abreißen lassen will. Wenn er merkt, dass du nichts tun wirst, wenn er sich nicht bemüht, wird er sich melden – sofern etwas da ist zwischen euch.
Dafür braucht es die weiblichen Prinzipien von Zurücklehnen, Vertrauen und Loslassen.

Nutze deine Sensibilität

Verhindere jetzt und in Zukunft, dass es überhaupt zu einer extremen Schieflage kommt. Das bedeutet, immer besonders sensibel darauf zu achten, wenn von seiner Seite weniger kommt und dann selbst ebenfalls einen Schritt zurück zu machen.

Erkennst du das früh genug, braucht es nur einen Minischritt zurück. Erkennst du es später und hast ihn eher bedrängt und bist immer wieder auf ihn zugegangen, wird es länger dauern. Er wird dich erst später anfangen zu vermissen und so musst du damit rechnen, dass es etwas dauert, bis er sich wieder meldet.

Deswegen ist der Trick, es gar nicht erst zu einer starken Schieflage kommen zu lassen, sondern schnell Gegenzusteuern durch eigenen Rückzug. Als Frauen haben wir ein extrem gutes Gespür für solche Dinge – nutze es! Aber nicht, indem du auf Distanz zwischen euch mit Kontaktsuche reagierst. Sondern indem du die Distanz vergrößerst, sodass er dich vermissen wird und seinerseits das Bedürfnis bekommt, die Distanz zu verringern.

Zeige Interesse, ohne den Eindruck zu erwecken, dass er dich in der Tasche hat

Frauen tun oft zu viel, weil sie befürchten, der Mann könnte sonst denken, sie hätte kein Interesse. Doch wie bereits geschildert berauben sie ihn damit der Erfahrung eine Herausforderung zu meistern, indem er sich um sie bemühen und sie erobern kann. Außerdem ist das „Tun“ der männliche Part.

Was kann eine Frau also tun, um Interesse zu zeigen, aber die Jagd nicht zu killen? Nur wenn sie kalt reagiert, erweckt sie den Eindruck kein Interesse zu haben. Nicht unbedingt, wenn sie weniger tut.

Deswegen achte darauf warm, weich und offen zu reagieren, wann immer er sich meldet oder die Beziehung vorantreibt und keine Eiskönigin zu sein. Auch mit Wertschätzung motivierst du ihn, mit dem weiterzumachen, was er tut.

Zum Beispiel kannst du nach einem Date freudig sagen, dass du es sehr schön fandest. Und während du das tust darauf achten, dabei wirklich Emotionen rüberzubringen und ihm ins Gesicht zu schauen. Bei einer Nachricht kannst du ebenfalls antworten, dass es schön ist, von ihm zu hören.

So weiß er, dass er auf dem richtigen Weg ist, die Initiative liegt aber weiterhin bei ihm. Machen muss er, damit läufst du nicht Gefahr, als selbstverständlich hingenommen zu werden.

Sei die Bremse, um nachlassendes Interesse zu verhindern

Dass er weniger schreibt als am Anfang liegt höchstwahrscheinlich daran, dass du schon zu weit voraus warst und zu viel getan hast. Deswegen tritt ruhig etwas auf die Bremse in der Beziehung. Langsam zu gehen erhöht die Chancen letztendlich anzukommen. Wogegen eine schnelle Entwicklung der Beziehung oft zu einem Crash führt. 

Sei diejenige, die das Tempo immer wieder etwas drosselt, sodass er weiter gefordert ist. Im Coaching sage ich zu meinen Klientinnen immer wieder: Sei die Bremse. Weil das ein Abflachen seiner Initiative am besten zu verhindern vermag.

Alles Liebe,

deine Caroline

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Beziehungscoach Caroline Höchtl
Caroline Höchtl

Beziehungs- & Singlecoach

Ich bin ausgebildeter und zertifizierter Life Coach und Bloggerin über alles zum Thema Beziehungen und Weiblichkeit. 

Ich arbeite mit Frauen, die durch Verbindung mit ihrer Weiblichkeit die Beziehung zu ihrem Partner verbessern wollen oder einen Partner anziehen wollen.

Ich lebe eine sehr glückliche und erfüllte Beziehung mit meinem Partner.

Titelbild: Foto von Kelli McClintock auf Unsplash

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