Für viele der Frauen, mit denen ich spreche, ist das die Realität, ja. Nach einer toxischen Beziehung wieder eine gesunde aufzubauen ist aus diversen Gründen schwieriger. Viele der Gründe dafür haben mit zerstörtem Vertrauen zu tun.

Häufig wagen Frauen sich nach einer toxischen Beziehung eine ganze Weile lang nur „halb“ in Beziehungskonstrukte hinein: Zum Beispiel, indem sie Fernbeziehungen mit großer Distanz führen, lose Affären haben oder Freundschaften Plus pflegen.

Vielleicht gehen sie eine Beziehung mit einem Mann ein, wählen aber jemanden, der ihnen nicht gefährlich werden kann. Wie sehr feminin oder fast unterwürfige Männer. Oder sie lassen ihn gar nicht erst wirklich an sich heran. So trauen sie sich langsam wieder jemanden an sich heranzulassen, denn eine vollwertige Beziehung ist noch zu bedrohlich.

Misstrauen zum Schutz

Wenn eine Frau den Schritt heraus aus einer toxischen Beziehung geschafft hat, dann ist das ein massiver Schritt. Dieser Schritt gelingt meistens nicht beim ersten oder zweiten Anlauf. Und im Voraus hat sie viel gelitten, bevor sie tatsächlich einen endgültigen Schlussstrich zieht.

Dadurch hat sich ein „Schutzanteil“ in ihr gebildet, der unbedingt verhindern möchte, dass sie so etwas noch einmal durchleben muss. Dieser Schutzanteil ist wichtig, denn er verkörpert das, was sie aus der Beziehung gelernt und für sich mitgenommen hat.

Vor der toxischen Beziehung gab es keinen Schutzanteil oder sie konnte ihn nicht wahrnehmen. Das ist oft der Grund, warum sie für einen Narzissten oder einen anderen toxischen Mann anfällig war.

Berechtigterweise ist der Schutzanteil nun sehr misstrauisch Männern gegenüber, die Interesse an ihr zeigen. Er traut ihnen nicht und nimmt vor allem die negativen Seiten wahr. Der Schutzanteil ist wie eine Brille, durch die eine Frau jetzt alles wahrnimmt.

Das Vertrauen in Männer ist zerstört

Aufgrund dieses toxischen Mannes (oder mehreren), entstehen nun unterbewusst Verallgemeinerungen, dass alle Männer Charakterzüge wie dieser toxische Mann besitzen.

So mag sie denken:

  • Männer akzeptieren meine Grenzen nicht einfach so. Sie setzen mich unter Druck, wenn ihnen mein Nein nicht passt, um zu bekommen, was sie wollen.
  • Bei Meinungsverschiedenheiten wird er mir das Wort im Mund verdrehen, sodass ich immer diejenige bin, die „falsch“ ist. Deswegen ist es am besten keine klare Position zu beziehen und nachzugeben, um ihm keine Angriffsfläche zu geben.
  • Wenn ihm etwas nicht passt, wird er mich so terrorisieren, dass ich meiner eigenen Wahrheit nicht mehr trauen kann. Und irgendwann denke ich selbst, ich wäre das Problem.
  • Wenn ich Dinge alleine für mich mache, wird er mich stalken, ausspionieren und angreifen.
  • Wenn ich nicht tue, was er will, wird er mich wieder mit Nichtachtung strafen. Bis ich mich für Dinge entschuldige, obwohl ich nichts falsch gemacht habe, nur um ihn zu beschwichtigen.
  • Es ist besser keine Meinung zu haben oder immer seiner Meinung zu sein.

Das Vertrauen in Beziehungen ist zerstört

Außerdem ist auch das Vertrauen generell in Beziehungen zerstört. Dies zeigt sich beispielsweise in Glaubenssätzen wie:

  • Beziehung bedeutet mich selbst und meine Bedürfnisse hinten anstellen zu müssen.
  • In einer Beziehung ist eine Frau dem Partner emotional ausgeliefert. Wenn er z.B. im Haushalt/für das Kind etwas nicht tun will, dann zieht sie den Kürzeren und muss es selbst tun. Letztendlich muss die Frau immer nachgeben.
  • Beziehungen bedeuten immer ein gewisses Maß an Kummer und Anstrengung.
  • In einer Beziehung bin ich gefangen und nicht mehr selbstbestimmt.
Foto von Anton Malanin auf Unsplash
Foto von Anton Malanin auf Unsplash

Das Vertrauen in sich selbst ist zerstört

Gerade durch Beziehungen mit Narzissten verlieren Frauen oft auch das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, die eigene Wahrheit und den eigenen Wert. Narzissten können die Tatsachen oft so sehr verdrehen, dass die Partnerin ihrer eigenen Wahrnehmung nicht mehr traut.

Dies führt dazu, dass sie auch später, nach Ende der Beziehung, sich selbst und ihrem Urteil über Männer nicht trauen kann. Wird sie wirklich nicht noch einmal auf einen toxischen Mann hereinfallen? Wird sie Toxizität früh genug erkennen können, um sich zu schützen? Und was ist, wenn sie es nicht früh genug erkennt und emotional schon zu weit drinsteckt?

Damit einher gehen oft Zweifel, ob sie übertreibt, wenn sie eine Red Flag erkennt oder ob es tatsächlich ein Warnzeichen ist. Sie ist auch im Umgang mit Situationen, die sich für sie nicht gut anfühlen, stark verunsichert. Sie weiß nicht, wie sie Dinge ansprechen und Grenzen setzen soll.

Sie weiß auch nicht wann und wie sie es mit einem Mann beenden soll. Sie weiß schlichtweg nicht, wie sie gute Männer und einen geeigneten Partner erkennt und von den anderen unterscheidet. Nach einer toxischen Beziehung ist das Selbstvertrauen am Boden.

Das Problem mit dem Schutz

Das sind alles mehr als gute Gründe sich mit Misstrauen zu schützen und ein gesundes Maß an Misstrauen ist auch wichtig. Was es nun so schwer macht, nach einer toxischen Beziehung erstmals eine gesunde aufzubauen, ist, wenn der Schutzanteil seine Aufgabe zu ernst nimmt.

Immer, wenn wir neue Verhaltensweisen lernen, kann es passieren, dass wir damit zunächst einmal etwas über das Ziel hinausschießen. Frauen, die gerade erst gelernt haben Grenzen zu setzen, grenzen sich zu Beginn manchmal zu stark ab. Das pendelt sich nach einer Zeit in einer gesunden Mitte ein, wenn man weiter an sich arbeitet.

Ebenso ist es mit dem Misstrauen des Schutzanteils: Nach einer toxischen Beziehung ist dieser Schutzanteil sehr aktiv und das Vertrauen in die eigenen Entscheidungen ist noch gering. Deshalb lässt eine Frau oft keinen Mann an sich heran. 

Sie baut ein Schutzschild um sich herum auf, um nicht erneut in eine toxische Beziehung zu geraten. Doch dieses Schild verhindert auch eine gesunde Beziehung. Es blockt jede Verbindung ab.

Es braucht Vertrauensaufbau um nach einer toxischen eine gesunde Beziehung zu erschaffen

Um nun nach einer toxischen Beziehung wieder eine gesunde Beziehung aufzubauen, muss eine Frau diese beiden Seiten in sich ausbalancieren: Auf der einen Seite darf sie vorsichtig sein, auf wen sie sich einlässt, auf der anderen Seite braucht es aber auch Offenheit.

Dafür muss sie das Vertrauen in sich selbst wiederfinden. Um sich selbst die nötige Sicherheit zu geben, sich einzulassen. Und um Männern und Beziehungen wieder vertrauen zu können.

Das braucht Zeit und kann je nach Person Jahre dauern. Es ist wichtig, sich diese Zeit zu geben. Dabei sollte man sich zwar auf das Ziel fokussieren – einen Partner zu finden –, aber die Schritte im eigenen Tempo gehen. Überforderung und Unsicherheit führen sonst dazu, dass der Schutzanteil wieder blockiert.

Sicherheit aufbauen im Coaching anstatt alleine durch Trial-and-Error

Wenn ich mit einer Frau im Singlecoaching arbeite, biete ich zunächst diesen Halt, bis sie sich selbst Sicherheit geben können. Aufgrund des engen Kontakts während des Coachings über drei Termine im Monat und WhatsApp-Austausch, lernen Klientinnen, worauf sie achten müssen.

Sie schicken mir Screenshots, um zu verstehen, was ich sehe, und übersehen dadurch keine Red Flags. So filtern sie die guten von den toxischen Männern aus – und das viel schneller, als wenn sie es alleine durch Trial-and-Error versuchen.

Ich arbeite lieber mit einigen wenigen Frauen, dafür begleite ich jede Frau aber sehr nah und intensiv auf ihrem persönlichen Weg. Da mir Tiefe und Qualität wichtiger sind als Quantität und das Coaching so bessere Ergebnisse erzielt.

Außerdem bietet das Datingkonzept des femininen Datings, das ich an die Hand gebe, durch klare Strukturen und Handlungsempfehlungen einen sicheren Rahmen. Wenn eine Frau sich daran orientiert, filtert sie nicht nur toxische Männer aus und findet einen guten Partner. Sie gewinnt auch die Sicherheit in sich selbst zurück.

Während Frauen mit mir arbeiten gewinnen sie so nachhaltig immer mehr Selbstsicherheit. Sie erkennen, dass sie sich durch diese Arbeit selbst schützen können und nicht mehr blind in Dinge hineinrennen, die ihnen schaden. So steigt das Selbstvertrauen und damit auch der Mut, sich zu öffnen.

Diese Arbeit wirkt sich nicht nur auf ihr Liebesleben aus, sie werden selbstbewusster und selbstwirksamer in allen Lebensbereichen, über Beruf, Freundschaften bis hin zu Familienbeziehungen.

Die schwierigste Beziehung ist wohl die gesunde nach der toxischen und die Heilung braucht ihre Zeit. Dennoch habe ich gesehen, dass Frauen durch ein Coaching ihr Selbstvertrauen in nur 3 Monaten spürbar gestärkt haben. Sie konnten sich der Männerwelt wieder öffnen und sich sicher fühlen im Dating.

Alles Liebe,

deine Caroline

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Beziehungscoach Caroline Höchtl
Caroline Höchtl

Beziehungs- & Singlecoach

Ich bin ausgebildeter und zertifizierter Life Coach und Bloggerin über alles zum Thema Beziehungen und Weiblichkeit. 

Ich arbeite mit Frauen, die durch Verbindung mit ihrer Weiblichkeit die Beziehung zu ihrem Partner verbessern wollen oder einen Partner anziehen wollen.

Ich lebe eine sehr glückliche und erfüllte Beziehung mit meinem Partner.

Titelbild: Foto von Jonas Weckschmied auf Unsplash

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