Leidest du unter Zwangsgedanken, ihn zu verlieren?

„Nach diesem Streit verlässt er mich endgültig.“ „Er wird sich für eine andere entscheiden und nicht mehr melden.“ „Bestimmt betrügt er mich.“ „Wenn er jetzt geht, könnte ihm etwas Schlimmes zustoßen und ich verliere ihn.“ Das sind Gedanken, die Betroffenen von Verlustangst in Beziehungen ständig durch den Kopf schießen, ohne dass sie es wollen.

Die Angst den Partner oder Mann, den du datest, zu verlieren ist ein häufig vorkommendes Problem und belastet viele Frauen. Sie tritt in verschiedensten Abstufungen und Situationen auf und kann sich auch auf unterschiedliche Arten zeigen, wie du in diesem Artikel lesen wirst.

Doch woran liegt es, dass manche Menschen in Partnerschaften oder wenn sie jemanden kennenlernen in ständiger Angst leben, diese Person wieder zu verlieren? Und andere dagegen nicht von Trennungsangst geplagt werden, obwohl ein Verlust des Partners auch sie massiv verletzen würde? 

Obwohl der Partner ihnen wichtig ist, haben Sie die innere Einstellung: „Wenn ich ihn verlieren sollte, dann wird das erst einmal hart sein. Aber ich werde damit klarkommen und wieder aufstehen.“ Für verlustängstliche Menschen scheint diese Perspektive jedoch unerreichbar.

Der Unterschied entsteht im Kopf. Er besteht in der Denkweise, wie du bestimmte Dinge im Außen bewertest. Während sich dieser Artikel mit der Verlustangst in Beziehungen befasst, erfährst du im Folgeartikel, wie Personen ohne diese Angst denken und fühlen.

Gerade diese Gegenüberstellung wird dir begreiflich machen, wo du, im Unterschied zu einer sich Person, die sich sicher fühlt, gedanklich falsch abbiegst. Und das ist deine Chance, diese Angst zu verändern. Denn deine Einstellung zu Dingen kannst du verändern, wenn sie dir nicht mehr dient.

Wie verhält sich jemand mit Verlustangst in Beziehungen?

Verlustangst in der Kennenlernphase

In der Kennenlernphase ist für mich oft eine typische Entwicklung erkennbar bei den Frauen, die unter Verlustangst in Partnerschaften und im Dating leiden: Es geht alles sehr schnell und sie lassen sich früh auf viel ein. Sie stürzen sich sozusagen voll rein. 

Genau in diesem Bindungsverhalten liegt auch die Ursache für die erst etwas zeitversetzt auftretende Angst ihn zu verlieren: Weil du dich mit Haut und Haaren schnell in etwas reingestürzt hast, hast du natürlich sehr viel investiert und emotional auch viel zu verlieren. 

Dieses „reinstürzen“ ist typisch: Denn wenn du Angst hast, den anderen zu verlieren, möchtest du möglichst schnell möglichst viel Nähe herstellen. Weil du denkst, dass du so Sicherheit gewinnst. Aber genau das bedingt die Verlustangst in Beziehungen.

Stattdessen solltest du lieber dein emotionales Investment managen und nur Schritt für Schritt mehr investieren. Wie du das tun kannst und zu erkennen, wodurch du investiert hast, kannst du bei mir im Singlecoaching lernen.

Außerdem melden sich Betroffene auch sehr häufig bei der anderen Person, was fast schon einen kontrollierenden Charakter hat. Ständig willst du dir versichern, dass er nicht das Interesse verloren hat und keinen Zweifel daran lassen, dass auch du Interesse hast. 

So bist du – ohne es zu wollen – manipulativ, denn damit willst du ein bestimmtes Ergebnis für dich erreichen: Er soll nicht gehen. Und das ist es, was der Andere spürt und was zum Problem wird in der Beziehung: Denn er fühlt sich manipuliert und eingeengt.

Verlustangst in der Beziehung

Verlustangst in der Kennenlernphase äußert sich auch noch in einer weniger offensichtlichen Weise: Sich nicht einlassen zu können. Um gar nicht erst in die Situation zu kommen, dass du einen Verlust erleiden könntest, gehst du ins andere Extrem: Du hältst den anderen auf Abstand und lässt keine Bindung zu, weil dich das verletzbar macht.

Es kann auch vorkommen, dass du dich immer wieder besonders hingezogen fühlst, zu Männern, die distanziert und emotional nicht verfügbar sind. Dadurch triggern sie die Angst vor dem Verlust besonders. Manche Frauen im Singlecoaching erzählen mir, dass sie immer an die falschen Männer geraten. Dann könnte eine solche Männerwahl dahinterstecken. 

Wir finden dann in der Arbeit zusammen heraus, was hinter diesen Mustern steckt. Meistens hat es einen ganz bestimmten Grund, den es aufzulösen gilt, wenn Frauen sich die falschen Männer suchen. Und das ist es, was ich u.a. im Coaching mit den Singles mache.

Verlustangst in Beziehungen

Wenn du Angst hast, ihn zu verlieren, kannst du in einer festen Partnerschaft deinen Partner schlecht frei lassen und sein eigenes Leben leben lassen. Die für gesunde Beziehungen so wichtige Distanz macht dir nur Angst. Du fängst an zu klammern, wenn er etwas für sich machen möchte oder sich zurückzieht wegen eines Arbeitsproblems, das ihn stark beschäftigt. 

Dabei ist das ganz normal: Männer haben einen „Single-Fokus“, das heißt sie sind – im Gegensatz zu Frauen – mit ihrer vollen Aufmerksamkeit immer nur bei einer Sache. Es kommt vor, dass sie durch ein Problem so vereinnahmt sind, dass sie keinen Kopf für die Beziehung haben. Das ist kein Problem und auch keine Bedrohung für die Beziehung, solange es punktuell vorkommt und nicht zu oft. 

Dies ist eines der vielen Dinge, in denen du als Frau Männer verstehen lernen musst, um eine glückliche Beziehung zu führen. Deswegen wird es bald in meiner monatlichen Mitgliedschaft ein ganzes Modul zum Thema „Männer verstehen“ geben. Wenn du manche Dinge richtig einschätzen lernst, weil du besser verstehst, wie Männer ticken, gibt es weniger Anlass für Beunruhigung und Streit.

Du brauchst auch keine „Zeit für dich“, das ist etwas, dem du wenig abgewinnen kannst, wenn du unter Verlustängsten leidest. Du hast dann wenig Bedürfnis, alleine und für dich zu sein.

Außerdem kann es auch sein, dass du Konflikte vermeidest. Du sprichst nicht deine Wahrheit und lässt dir zu viel gefallen, um ihn nicht zu verlieren. Dazu zählt auch übertrieben viel Verständnis für die andere Seite aufbringen zu können und Entschuldigungen für den anderen zu finden. Anstatt bei dir zu bleiben. Dadurch bist du nicht authentisch und unterdrückst etwas in dir. Was nicht sein sollte in einer erfüllten Partnerschaft.

Dazu fällt es dir auch schwer loszulassen. Wenn er nur einen Abend ohne dich ausgeht oder im Streit die Wohnung verlässt, ist das fast körperlich nicht auszuhalten für dich. Du hast das extrem starke Bedürfnis, ihn nicht gehen zu lassen und hinterherzulaufen. Und das, obwohl dein Kopf wahrscheinlich weiß, dass es dafür keinen wirklichen Grund gibt.

Misstrauisch zu sein und zu unterstellen, dass er nicht ehrlich ist, ist auch etwas das verlustängstlichen Menschen vorkommt.
Allgemein kann man sagen, dass Menschen mit Trennungsangst permanent mit ihrem Fokus beim anderen und nicht bei sich sind. Dadurch versuchen sie das Gegenüber zu kontrollieren. 

Sie suchen die Lösung im Außen. Und das ist gleichzeitig Ursache und Lösung des Problems, doch mehr dazu im Folgeartikel Wie du deine Verlustangst in Beziehungen überwinden kannst.

Trennungsangst

Was triggert Verlustängste in Beziehungen?

Angst vor einer Trennung wird durch einen Wechsel im Nähe-Distanz-Verhältnis ausgelöst. Das heißt sowohl zunehmende Nähe als auch Distanz kann Verlustängste triggern.

Warum ist das so? Bei zunehmender Nähe löst das Gefühl von „Jetzt könnte es real werden und dann könnte ich verletzt werden“ die Angst aus. Während bei Distanz die Nähe tatsächlich oder auch nur imaginiert in Gefahr ist und auch wiederum die Angst vor einem Verlust triggert. 

Zum Beispiel, wenn er sich zurückzieht, nicht meldet, einfach geht oder überlegt die Beziehung zu beenden. Was ich den Frauen im Coaching, sei es im Singlecoaching oder Beziehungscoaching vermittle ist, dass Nähe und Distanz nichts Starres ist. Nähe und Distanz sind in stetiger Bewegung. Das heißt ein einmal erreichtes oder vereinbartes Maß an Nähe, ist keine unveränderbare Vereinbarung.

Durch das Leben selbst. Unsere Umstände sind ständig in Veränderung, einer der Partner hat Stress im Job und dadurch vorübergehend weniger den Fokus auf der Beziehung. Vielleicht kümmerst du dich intensiv um deine Eltern und bist dadurch sehr eingespannt. Solche Dinge kommen vor und haben Auswirkungen auf das Nähe-Distanz-Verhältnis zum Partner. So wird auch die innere Wunde der Angst vor Verlusten getriggert.

Aber du kannst lernen, mit dieser stetigen Veränderung zu tanzen, anstatt dagegen anzukämpfen. Ich zeige dir, wie du als Frau sie auf eine gesunde Weise beeinflussen und in Balance bringen kannst, ohne ihm Druck zu machen.

Verlustangst ist etwas, das auf den verschiedenen Leveln von Intimität immer wieder auftaucht: Das bedeutet in der Datingphase, geauso wie in einer beginnenden Beziehung und auch später noch in einer langfristigen Beziehung. Dies hängt mit einem neu erreichten Maß an Nähe und Intimität zusammen. 

Diese neue Stufe eurer Beziehung kann die Ängste reaktivieren. Auch wenn du sie auf dem vorherigen Level nicht verspürt oder erfolgreich gemeistert hast. Das liegt daran, dass du gefühlt mit zunehmender Nähe mehr zu verlieren hast, weil du Gefühle aufgebaut hast.

Zudem haben Menschen mit Verlustängsten oft Angst, so wie sie wirklich sind, abgelehnt zu werden. Je intimer du mit einem Mann bist, desto mehr zeigst du von dir, desto verletzbarer machst du dich. Und desto größer die Angst, dafür abgelehnt zu werden. 

Hier wird auch der Zusammenhang zur Angst vor Nähe deutlich: In einer festen Partnerschaft, wenn einem bewusst wird, wie sehr man den anderen liebt, kann genau das zur Angst führen: Du fragst dich wie du den Verlust von jemandem, der dir so wichtig ist, überstehen sollst.

Das ist der Grund, warum manche Menschen mit extrem ausgeprägter Trennungsangst Single bleiben. Weil der potenzielle Trennungsschmerz eine so massive Bedrohung darstellt, verhindern sie unterbewusst eine feste Partnerschaft. So kommen sie gar nicht erst in die Situation jemanden verlieren zu können, der Ihnen viel bedeutet.

Wenn du gerade oder immer wieder Verlustangst in Beziehungen verspürst, sagt mir das, dass du dein Herz nicht verschlossen hast und dich vor einer Verletzung zu schützen. Du arbeitest daran indem du dich den potenziellen Verlustsituationen und damit dem Risiko einen Verlust zu erleiden, immer wieder aussetzt. Und das ist sehr mutig.

Angst den Partner zu verlieren

Trennungsangst – eine Belastung für Betroffene

Die Gefühle, die mit der Angst, den Partner oder Mann, den du datest, zu verlieren einhergehen, sind sehr belastend für Betroffene. Du leidest unter starken Selbstzweifeln und Gefühlen der Eifersucht. Du verfällst in „people pleasing“ um niemanden vor den Kopf zu stoßen, was dir jedoch auch nicht guttut. 

Konflikte oder Unstimmigkeiten lösen so eine massive Angst bei dir aus, dass du oft Ja statt Nein sagst. Doch in dem Moment hast du das Gefühl alles tun zu müssen, um die Bindung zu sichern, damit du dich sicher fühlen kannst.

Die Angst den Partner zu verlieren hat auch negative Auswirkungen auf die Beziehung: Es kann sein, dass du deinen Partner durch vermehrte Sorge, Kontrolle oder Druck immer weiter von dir wegtreibst, anstatt näherzubringen. Im Extremfall kann dies sogar zum Worst Case – einer Trennung – führen. Damit ist nach der sich selbst-erfüllenden Prophezeiung das eingetreten, was du mit deinem Verhalten um jeden Preis verhindern wolltest. 

Außerdem reagierst du hypersensibel auf Kritik und bist schnell der Meinung nicht gut genug zu sein. Es ist auch mit einer hohen Belastung verbunden, permanent in Angst zu leben und sich unsicher zu fühlen. Dann kommen auch noch Gefühle des Ausgeliefertseins und der Ohnmacht dazu. Denn natürlich tut dein Partner, was er will, und es ist ihm egal, dass es dich ängstigt.

Da mit Verlustangst in Beziehungen oft ein hohes Sicherheitsbedürfnis einhergeht, kann es sein, dass du immer bemüht bist, diese Sicherheit herzustellen. Das kostet zum einen viel Energie, und zum anderen wagst und lebst du dadurch immer weniger. 

Du wagst keinen Streit und schluckst Dinge lieber runter, weil sie die Harmonie und Sicherheit gefährden könnten. Du wagst nichts Neues, weil das ebenfalls Unsicherheit bedeuten würde. So schränkst du dich (und deinen Partner) immer mehr ein und das Leben wird immer kleiner, unlebendiger und beschwerter.

Gesundes und ungesundes Maß an Angst vor dem Verlust

Ein gewisses Maß an Angst vor einer Trennung ist grundsätzlich normal. Niemand will den Partner oder einen Mann, in den du dich verliebt hast, verlieren. Das trifft jeden. Menschen können ohne soziale Bindungen nicht überleben und es ist daher auch eine biologisch sinnvolle Angst. Solange sie nicht ein bestimmtes Maß überschreitet

Wenn sie dein Denken und Handeln bestimmt, sowie dich und die Beziehung belastet, ist sie nicht mehr dienlich und hat das gesunde Maß überschritten. Wenn das auf dich zutrifft und du deine Angst in den Griff bekommen möchtest, melde dich für ein kostenloses Vorgespräch bei mir. Du kannst auch noch etwas weiterlesen in meinem Folgeblogartikel Wie du deine Verlustangst in Beziehungen überwinden kannst.

Alles Liebe,

deine Caroline Höchtl

Beziehungscoach Caroline Höchtl
Caroline Höchtl

Beziehungs- & Singlecoach

Wer schreibt hier?

Ich beschäftige mich intensiv mit Beziehungen und studiere sie. Kombiniert mit meiner langjährigen Erfahrung in der Beratungs- und Coachingarbeit macht mich das zur Expertin für Beziehungsfragen.

Ich vermittle Frauen wie sie einen Partner finden und eine problematische Beziehung ganz alleine heilen und mit ihrem Mann wieder glücklich werden können!

Ich bin ausgebildeter, zertifizierter Life Coach und lebe eine sehr glückliche und erfüllte Beziehung mit meinem Partner.

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