„Männer wollen keine starken, unabhängigen Frauen. Starke Frauen sind Dauersingle, weil Männer von ihnen eingeschüchtert sind.“ – das ist ein Mythos.

Auch wenn es sicher vereinzelt zutrifft, dass es ungesunde Männer gibt, die sich schwache Frauen suchen, die sie kontrollieren können, gilt das nicht allgemein.

Männer wollen sehr wohl starke Frauen. Der wahre Grund, warum besonders taffe Frauen lange Single bleiben und sich schwertun, einen Partner zu finden, liegt woanders: Es ist etwas, das starke Frauen unabsichtlich tun, was hochwertige Männer abstößt. Mehr dazu in diesem Artikel.

Starke Frauen = männliche Frauen

Das, was allgemein als eine starke Frau angesehen wird, sind Frauen, die auf männliche Weise stark sind. Es sind „Bossbabe“-Frauen, mit männlicher Energie und Durchsetzungskraft. Sie sind direkt und dominant, wodurch sie wahrgenommen und ernst genommen werden. Sie gehen auf Konfrontation und argumentieren dagegen – etwas, das dem männlichen Vorbild entspringt.

Es gibt weibliche und männliche Stärke. Die männliche Stärke ist Raum einnehmend und ihre Durchsetzungskraft entspringt Dominanz und Kontrolle. Eine Haltung, die ihren Platz hat, sie muss nicht unbedingt schlecht sein. Sie kann aber auch – vor allem in ihrer ungeheilten Form – aggressiv und hart sein.

Weibliche Stärke ist etwas anderes. Sie kommt mehr von innen, entspringt einer ganz klaren und konsequenten inneren Haltung, statt Aggression nach außen. (Aggression ist hier im wörtlichen Sinne gemeint, nämlich „sich auf etwas zubewegen“).

Ihre Haltung ist so klar, dass sie nicht von anderen verunsichert oder manipuliert werden kann. Weibliche Stärke hat mit starken inneren Grenzen zu tun. Eine weibliche starke Frau steht hinter sich selbst.

Da wir in einem Patriarchat leben, wird alles an männlichen Maßstäben und Vorbildern gemessen. So ist das einzige Vorbild für Stärke, das Frauen haben – vor allem im Beruf – eines von männlicher Stärke, weil es so vorgelebt wird.

Was genau tun die taffen Frauen, das Männer abstößt?

Doch wenn eine Frau sich der männlichen Stärke bedient, ist sie in ihrer männlichen Energie. Und in diesem Fall stößt sie männliche Männer ab. Wie ich hier beschrieben habe, braucht es für Anziehung zwischen Mann und Frau Polarität von weiblicher und männlicher Energie.

Das heißt, die Frau muss in ihrer weiblichen und der Mann in der männlichen Energie sein. Dann läuft eine Partnerschaft glücklich und harmonisch ab und es besteht gegenseitige Anziehung. Frauen, die allgemein in unserer Gesellschaft als „stark“ gelten, sind nicht in der weiblichen Energie, sondern in der männlichen. 

Deswegen klappt es auch oft nicht mit der Liebe und sie bleiben Dauersingle. Gleiche Pole eines Magneten können sich nicht anziehen, sondern stoßen sich ab. So ist es auch in Beziehungen, wenn beide in derselben Energie sind.

Ist eine Frau in ihrer männlichen Energie, zieht feminine Männer an und schreckt maskuline ab. Dann hat sie oft eher ein Projekt als einen gleichwertigen Partner. Oder einen Mann, der faul ist und alles auf sie abwälzt.

Erfolgreich im Beruf, eine gute Organisatorin und Planerin zu sein, lautstark alle Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und in der Gruppe die Führung zu übernehmen, viel Geld zu verdienen, sich in einem Machtkampf vehement durchsetzen zu können …

All das interessiert einen Mann nicht an einer Frau, wenn er eine Partnerin sucht. Solche Frauen wirken auf Männer rigide, kalt, schwer zufriedenzustellen und emotional nicht nahbar. Zwar stoßen Männer sie nicht unbedingt von der Bettkante, aber ihr Herz verlieren sie an eine andere. Die weiche, warme, weibliche Seite einer femininen Frau ist, was ihn wirklich Gefühle entwickeln lässt.

Dauersingle weil zu unabhängig
Foto von Brooke Lark auf Unsplash

Kontrolle, Kritik und Entmännlichung

Viele starke Frauen entmännlichen Männer unbewusst, indem sie sie häufig kritisieren oder ungeduldig werden und dann die Dinge selbst in die Hand nehmen. Dadurch entsteht bei ihm das Gefühl, dass nichts, was er tut, gut genug ist.

Starke Frauen sind oft perfektionistisch und kontrollieren. Stets haben sie besser vorgeplant, kritisieren, was er tut und zeigen ihm auf seine Fehler auf. Sie weisen einen Vorschlag von ihm ab, weil sie es anders wollen. Sie geben ihm das Gefühl, selbst alles besser zu machen.

Dadurch nimmt sie ihm die Führung und damit die männliche Rolle weg. Er empfindet sie als herrisch und steht neben ihr wie ein Trottel da oder fühlt sich wie ein kleines Kind behandelt. Wo bleibt da seine Rolle als Mann?

Er hat nicht das Gefühl sie glücklich machen zu können, weil immer ein Aber oder ein Vorwurf oder etwas anderes kommt. Und nie einfach nur Wertschätzung für das, was er tut. Kein männlicher Mann möchte sich so fühlen neben einer Frau. Deswegen gehen sie, sobald sie diese Züge an einer Frau erkennen.

Kontrolle, Kritik und Entmännlichung sind sehr respektlos einem Mann gegenüber, der Selbstwert hat. Respekt und sich wie ein Mann zu fühlen sind für ihn zwei der wichtigsten Dinge, in einer Beziehung. Wenn er das nicht bekommt, wird er gehen. Es ist in etwa so wichtig wie für eine Frau zu hören, dass sie geliebt wird.

Hyperunabhängigkeit – starke Frauen brauchen keinen Mann

Außerdem betonen starke Frau oft sehr wie unabhängig sie sind und dass sie keinen Mann brauchen. Doch hyperunabhängige Frauen schrecken Männer ab. Sie denken dadurch besonders attraktiv für einen Mann zu werden, weil sie ihn nicht brauchen und so nicht bedürftig sind.

Doch das Gegenteil ist der Fall: In ihrem Versuch, nicht bedürftig zu wirken, reiben sie ihm ihre Unabhängigkeit ins Gesicht. Das stößt ihn ab, weil es fast etwas männerverachtend wirkt. Warum erzählt sie ihm, dass sie keinen Mann braucht, wenn sie sich doch offensichtlich gerade treffen, weil sie einen sucht?

Männer fühlen sich davon nicht eingeschüchtert, sondern abgeturnt

Außerdem werden Männer gern gebraucht und versorgen Frauen, um das Leben ihrer Frauen leichter zu machen. Es ist ihr biologischer Sinn. Wenn er also keine Rolle hat, kann er genauso gut gehen.

Starke Frauen empfangen nicht

Geben ist männlich, empfangen ist weiblich. Wenn Frauen Dauersingle sind, liegt dies oft daran, dass sie aufgrund ihrer Hyperunabhängigkeit schlecht annehmen können. Beispielsweise lehnen sie ab:

  • Essenseinladungen (sie wollen lieber selbst bezahlen, um nichts schuldig zu sein)
  • Geschenke
  • kleine Gesten wie das Tragen schwerer Sachen oder das Angebot sich abzustützen
  • und vor allem Hilfeangebote

Indem sie alle diese Angebote ablehnen, bringen sie Männern keine Wertschätzung entgegen, er fühlt sich nicht gesehen.

Oft übernehmen Frauen sogar diese Rollen: Sie beschenken den Mann, bekochen ihn oder nehmen lange Wege auf sich um dem Mann zu gefallen oder ihre Zuneigung zu beweisen. Doch Anziehung entsteht anders. Ein Mann verliebt sich, wenn er Mühe investiert – und das tut er, indem er gibt.

Sie lassen sich nicht führen

Der Mann ist es, der die Beziehung anführen und vorantreiben muss. Dann fühlt eine Frau sich geliebt und er hat das Gefühl ein Mann zu sein und die Frau zu erobern. Dazu gehört, dass er Dates plant, sich öfter bei ihr meldet, als sie bei ihm und dass er immer den nächsten Schritt macht (nicht sie). Und dass jegliche „wo führt diese Beziehung hin?“-Gespräche von ihm ausgehen.

Doch auch diese Rolle nehmen starke Frauen den Männern oft weg. Zum einen sagt sie sich, sie kann ihn auch anrufen, schließlich leben wir im 21. Jahrhundert. Zum anderen fällt es ihr schwer die Kontrolle über diesen Prozess abzugeben.

Weil sie Angst bekommt, dass es nicht klappen könnte mit ihm, oder er es sich anders überlegen könnte. Und sie ist es gewohnt, auf Angst und Unsicherheit zu reagieren, indem sie die Kontrolle übernimmt.

Deswegen tut die starke Frau das, was sie auch sonst im Leben immer weitergebracht hat: Sie kümmert sich selbst darum und ruft ihn an. Doch für ihn zerstört dies die Anziehung, weil er sich nichts mehr erarbeiten muss, die „Jagd“ ist vorbei.

Foto von John Schnobrich auf Unsplash

Kopf vs. Gefühl

Taffe Frauen unterdrücken oft ihre Gefühle und funktionieren aus dem Kopf heraus. Denken ist die männliche Funktionsweise und Fühlen die weibliche. Somit fühlt sich ein Mann von einer Frau, die stark im Kopf ist, nicht angezogen, weil er den weiblichen Pol – die Gefühle sucht.

So hat eine Frau, die im Kopf ist, z.B. immer starke Argumente, sie kann hart diskutieren. Auch in Konfliktsituationen mit einem Mann tut sie dies und so etwas führt immer zum Machtkampf. Stellt ein Mann in der Kennenlernphase so etwas bei einer Frau fest, wird er sie als „schwierig“ und auf negative Weise „anspruchsvoll“ ansehen. Das veranlasst ihn dazu, zu gehen.

Oder er baut keine emotionale Verbindung zu ihr auf, weil sie keine Gefühle in ihm auslöst. Denn sie ist selbst nicht mit ihren Gefühlen verbunden und nicht in ihrer Weiblichkeit.

Auch zu funktionieren oder zu leisten sind männliche Qualitäten. Sie glaubt, dadurch stark zu sein, um Verletzungen zu vermeiden, indem sie jedes Date steuert und kontrolliert, indem sie ständig Verbesserungsvorschläge macht. Doch tatsächlich wirkt sie durch das ständige im-Kopf-Sein anstrengend, kalt und distanziert auf einen Mann. Er ist nicht inspiriert, weiter mit ihr Zeit zu verbringen.

Will ein Mann keine unabhängige Frau?

Männer wollen sehr wohl eine unabhängige Frau. Vor allem will er eine Frau, die emotional unabhängig ist. Ein gesunder männlicher Mann ist sehr froh, eine Frau zu haben, die ihr eigenes erfülltes Leben hat und nicht zur Klette wird.

Es gibt einen Unterschied zwischen emotionaler und finanzieller Unabhängigkeit oder Unabhängigkeit im Alltag. Viele Frauen sind zwar im Alltag und finanziell stark und unabhängig. Doch sobald es einen Mann in ihrem Leben gibt, werden sie emotional bedürftig und abhängig. Hier ist ihr das innere Kind am Steuer, darauf gehe ich in diesem Artikel genauer ein.

Es ist gut, keinen Mann zu brauchen. Doch es ist unnötig, einem Mann dies demonstrieren zu wollen. In einer Beziehung geht es nicht darum, den anderen zu brauchen. Das wäre Co-Abhängigkeit und nicht gesund. In einer Beziehung geht es darum, dass das eigene Leben bereichert, nicht vervollständigt wird durch einen Partner.

Muss eine starke Frau schwach werden, um nicht Dauersingle zu bleiben?

Nein, darum geht es nicht. Aber wenn eine Frau nicht länger Dauersingle sein möchte, sollte sie ihre weibliche Energie nutzen, um einen männlichen Partner anzuziehen – nicht ihre männliche Stärke.

Ihre männliche Energie ist gut im Beruf oder anderen Lebensbereichen außerhalb ihres Liebeslebens eingesetzt. Beim Dating darf sie sich von ihrer sanften, weiblichen Seite zeigen und dem Mann Raum geben, seine männliche Rolle einzunehmen.

Damit sie sich ohne Einsatz ihrer männlichen Stärke nicht schwach und ausgeliefert fühlt, muss eine Frau in ihre weibliche Stärke finden. Durch meine Arbeit mit den Frauen stelle ich die Verbindung zu ihrem Selbstwert her, was ihnen diese Stabilität und starke innere Haltung gibt.

Alles Liebe,

deine Caroline

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Beziehungscoach Caroline Höchtl
Caroline Höchtl

Beziehungs- & Singlecoach

Ich bin ausgebildeter und zertifizierter Life Coach und Bloggerin über alles zum Thema Beziehungen und Weiblichkeit. 

Ich arbeite mit Frauen, die durch Verbindung mit ihrer Weiblichkeit die Beziehung zu ihrem Partner verbessern wollen oder einen Partner anziehen wollen.

Ich lebe eine sehr glückliche und erfüllte Beziehung mit meinem Partner.

Foto von Miguel Bruna auf Unsplash

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